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Wortort-Lesung: Tabea Steiner

Nach zwei erfolgreichen Romanen legt Tabea Steiner mit "Heidi kann brauchen, was sie gelernt" hat einen Band mit Essays vor, die in den Jahren 2016 bis 2024 entstanden sind. Geschickt nutzt die Autorin die Möglichkeit, sich mit wissenschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.

Ausgehend von familiären Herkunftslinien, von Topographien, von Räumen oder Erinnerungen schafft sie Bezüge zwischen individuellen Wahrnehmungen und den Gegebenheiten unserer Lebenswelt.

Sie erzählt von Heidi, vom Alpöhi und ihrem eigenen Grossvater, von Missionsarbeit in Papua-Neuguinea in den 1980er-Jahren oder von der soziologischen Vielschichtigkeit einer Mietwohnung in der teuersten Stadt der Welt. Immer wieder reflektiert sie den Bezug zur Natur, zu Tieren wie Hirschen oder Falken, und wie Technologie und Fotografie diese Beziehung verändern.

Oft bilden persönliche Erinnerungen oder Erfahrungen den Ausgangspunkt dieser Texte, die Tabea Steiner gekonnt in einen größeren Zusammenhang stellt und so ihre Leserinnen und Leser zum Nachdenken anregt. In den Essays geht es weniger darum, die Fragen zu beantworten, sondern sie genauer zu verstehen.

Tabea Steiner (1981) ist auf einem Bauernhof in der Nähe des Bodensees aufgewachsen und hat Germanistik und Geschichte studiert. Sie hat das Thuner Literaturfestival Literaare initiiert, ist Mitorganisatorin des Berner Lesefestes Aprillen und war bis 2022 Mitglied der Jury der Schweizer Literaturpreise. 2011 hat sie an der Autor:innenwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin teilgenommen, 2019 war sie LCB-Stipendiatin. 2019 erschien ihr erster Roman Balg, der für den Schweizer Buchpreis nominiert war, 2023 folgte Immer zwei und zwei. Tabea Steiner lebt und arbeitet in Zürich.
Büchertisch: Münstergass Buchhandlung

 

11.10.2024