Programm

DIESSEITS JENSEITS

Ensemble Montaine

Peter Streiff (*1944) Gneis 1 (blau rot atem grün) – Uraufführung
Urs Peter Schneider (*1939) Tor I (1978-1980) – UA
Hermann Meier (1906-2002) Trio HWV11 (1945-46)
Hermann Meier Quintett (1989)
Hermann Meier Trio HWV 22 (1948) – UA
Urs Peter Schneider Tor II (1978-1980) – UA
Peter Streiff für Zehn (Faden Zettel Prägung) (2011-2012)

Im Zentrum des Konzerts des «Ensemble Montaigne» stehen die Werke für Blasinstrumente von Hermann Meier. Ganz in der Mitte des Programms sein letztes Werk überhaupt, das Bläserquintett (1989), das flankiert wird von zwei Trios. Das zweite wird in diesen Konzerten gar uraufgeführt. Hin zu und weg von den drei Werken führt je ein «Tor» von Urs Peter Schneider. Einerseits drängt sich diese Konstellation musikalisch auf, andererseits ist sie ein schönes Bild: Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Schneider mit der Musik Meiers vertraut und setzt sich mit vielen Interpretationen und Programmierungen für sie ein. Diesseits von «Tor I» und «Tor II» erklingen zwei Werke von Peter Streiff.
Jahrzehnte lang war der Solothurner Komponist Hermann Meier nur einer kleinen Gruppe Enthusiasten ein Begriff. In den letzten Jahren wuchs das Interesse an der Musik Meiers rapide. Zu den langjährigen Meier-Interpretinnen und -Interpreten (Ensemble Neue Horizonte Bern; Dominik Blum) gesellten sich in neuerer Zeit auch grosse Orchester wie die basel sinfonietta, das Berner und das Bieler Sinfonie-Orchester.
Auch auf anderen Ebenen wird die Musik Meiers erkannt: Nach seinem Tod 2004 wurde sein Nachlass mit Manuskripten, Korrespondenz, usw. von der Paul Sacher Stiftung in Basel übernommen. Seit 2016 führt die Berner Fachhochschule eine Forschungsarbeit mit dem Titel «Das Auge komponiert» durch, unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds.
Alfred Zimmerlin schreibt anlässlich einer Aufführung mit Klavierwerken Meiers in der NZZ:
«Der Komponist Hermann Meier gehört in die Generation von Olivier Messiaen an, ist rund zwanzig Jahre jünger als Stockhausen, Goeyvaerts, Barraqué oder Boulez und schrieb in den fünfziger und sechziger Jahren eine Musik, die man heute rückblickend als ebenbürtig neben das Schaffen der vier Letztgenannten stellen muss. (…) Das ist ganz grosse Klaviermusik.»

 

Julianna Wetzel Flöte | Peter Vögeli Oboe | Nicola Katz Klarinette | Patricia Pazos Pintor Fagott | Martin Huber Horn | Miriam Müller Violine | Claudia Kienzler Violine | Markus Wieser Viola | Felix Schüeli Violoncello | Kaspar Wirz Kontrabass | Andreas Brenner Leitung

16.03.2018