Programm

Auf der Suche nach der eigenen Geschichte

Fremdplatzierungen in Bern 1920-60

Der Umgang mit Heim- und Verdingkindern in der Schweiz rückte in den vergangenen zwei Jahrzehnten vermehrt ins öffentliche Bewusstsein. Die Fremdplatzierung von Kindern ist seit gut zehn Jahren auch politisch ein Thema. Eine im Dezember 2014 eingereichte Volksinitiative fordert eine umfassende Wiedergutmachung für Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen.
Die Stadt Bern beteiligt sich aktiv an der Aufarbeitung dieses leidvollen Kapitels Schweizer Geschichte. Im Stadtarchiv befinden sich rund 30'000 Dossiers der einstigen städtischen Fürsorgedirektion aus der Zeit zwischen 1920 und 1960. Durch das Öffentlichkeitsprinzip wurden diese Akten seit 2006 für die Betroffenen zugänglich. Ihnen kommt – auch für die Geschichtsforschung – grosse Bedeutung zu. Die Ausstellung dokumentiert zwei von 30'000 Dossiers in Fotografien, Akten und Interviews.

Die Macht der Akten
Dienstag, 7. April, 19:00 Uhr, Stadtsaal
Eine Lesung aus Akten der Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen mit Schriftsteller Lukas Hartmann und Regierungsrat Christoph Neuhaus. Danach Podiumsdiskussion über die damalige Wirkung und heutige Bedeutung von Akten für ehemalige Verding- und Heimkinder mit:
Guido Fluri, Initiant Wiedergutmachungsinitiative
Lukas Hartmann, Schriftsteller
Christoph Neuhaus, Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektor Kanton Bern
Loretta Seglias, Historikerin
Moderation: Otto Hostettler, Beobachter
Musik: Mario Batkovic, Akkordeon

Beratung für Aktensuchende
Im Rahmen der Ausstellung erteilen Mitarbeitende des Stadtarchivs Auskunft. Die Daten: Freitag 27.3., 12-13 Uhr; Donnerstag, 2.4., 12-13 Uhr; Mittwoch, 8.4., 17-18 Uhr; Freitag, 10.4., 12-13 Uhr; Dienstag, 14.4., 17-18 Uhr; Donnerstag, 16.4., 12-13 Uhr; Donnerstag, 23.4., 12-13 Uhr.
 
Führungen im Stadtarchiv
Helvetiastrasse 6, Bern
Donnerstag, 26.3., 12-13 Uhr
Donnerstag, 9.4., 18-19 Uhr
Anmeldung: 031 321 62 40 oder stadtarchiv@bern.ch

24.03. – 25.04.2015